Effektive und kreative Methoden helfen, komplexe Prozesse zu strukturieren und gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln. Eine innovative Methodensammlung, die genau das macht, nennt sich „Liberating Structures“. Sie ermöglichen allen Beteiligten, aktiv mitzuwirken, Ideen zu generieren und schnell Ergebnisse zu erzielen.
Lösungen auf Augenhöhe
„Liberating Structures“ helfen in der gemeinsamen Arbeit, Hierarchien aufzubrechen und die Kreativität und Beteiligung aller Teilnehmer zu fördern. Sie laden dazu ein, Ideen frei zu äußern, zu experimentieren und Verantwortung zu übernehmen. Gleichzeitig unterstützen sie eine effektive Kommunikation und helfen, Entscheidungen zu treffen.
„Je mehr Menschen einbezogen werden, desto mehr Vertrauen entsteht.“
Fokus auf schnelle Ergebnisse
Der Fokus dieser Methoden liegt darauf, den Prozess zu beschleunigen und in kürzester Zeit Ergebnisse zu erzielen. Dabei werden alle in den Entscheidungsprozess einbezogen und die kollektive Intelligenz der Gruppe genutzt. Die Partizipation aller Beteiligten sorgt dafür, dass am Ende ein Ergebnis entsteht, das alle mittragen können – über alle Hierarchieebenen hinweg.
Veränderung mitgestalten
Veränderungsprozesse in Unternehmen sorgen oft für Unsicherheit und Widerstand der Mitarbeiten. „Liberating Structures“ geben auch hier den Menschen eine Stimme: Sie können sich beteiligten, ihre Ideen und Erfahrungen einbringen und den Veränderungsprozess aktiv mitgestalten. Das fördert die Akzeptanz und das Engagement für den Prozess und hilft, mögliche Hürden frühzeitig zu identifizieren. Unternehmen können so agiler auf neue Anforderungen reagieren.
Einfach und praxiserprobt
Ich arbeite in meinen Workshops sehr gern mit „Liberating Structures“, weil sie alle Teilnehmenden mit einbeziehen, ein wertschätzendes Miteinander ermöglichen, und eine offene, vertrauensvolle Atmosphäre schaffen. Aktuell gibt es 33 Methoden, die auf der „Liberating Structures“- Website beschrieben werden. Für den Blick hinter die Kulissen mit möglichen Anwendungsbeispielen und Erfahrungen aus Sicht der Trainer:innen, empfehle ich folgende Bücher:
- „Mit Liberating Structures gemeinsam mehr erreichen“ von Keith McCandless und Henri Lipmanowicz (ins Deutsche übersetzt von Birgit Nieschalk und Anja Kässner)
- „Einfach. Zusammen.Arbeiten. Liberating Structures in der Praxis“ von Anja Ebers und Birgit Nieschalk (Hrsg.).
Auszug aus dem Buch „Mit Liberating Structures mehr erreichen“: Statt zwischen zu viel Kontrolle (wie bei Präsentationen), zu wenig Kontrolle (wie bei offenen Diskussionen) und zu gebündelter Kontrolle (wie bei geleiteten Diskussionen) zu pendeln, verteilen Liberating Structures die Kontrolle über den Inhalt auf alle Teilnehmenden, sodass sie im Verlauf des Geschehens zusammen bestimmen können, wo es hingeht. Das setzt Energie frei, ermutigt die Teilnehmenden, sich einzubringen, regt Kreativität an und bringt die verborgene Intelligenz der Gruppe zum Vorschein.