Jeder Mensch hat eine unbewusste Seite – seinen „Schatten“. Dieser zeigt all jene Eigenschaften, Verhaltensweisen und Gedanken, die wir verdrängen oder an uns selbst ablehnen, weil sie unserem Selbstbild oder unseren moralischen Werten widersprechen. Der Schatten ist ein Konzept in der Analytischen Psychologie nach Carl Gustav Jung.
Das, was ich an mir selbst nicht sehen will
Jung glaubte, dass unser Schatten eine wichtige Rolle in unserer psychischen Entwicklung spielt und dass es notwendig ist, ihn anzunehmen und zu integrieren, um ein erfülltes und ausgeglichenes Leben zu führen. Er betonte, dass unser Schatten sowohl positive als auch negative Eigenschaften umfassen kann. Wenn wir uns weigern, unseren Schatten anzuerkennen, kann dies zu Projektionen, Abwehrmechanismen und sogar zu Neurosen führen.
Wo deine Angst ist, ist deine Aufgabe.
Carl Gustav Jung
Die Reise zum Schatten
Jung ermutigte die Menschen, sich auf die Entdeckungsreise ihres Schattens zu begeben und ihre unbewussten Anteile zu integrieren, um ihre Persönlichkeit zu bereichern und ihre Beziehungen zu anderen zu verbessern. Dieser Prozess kann durch die Arbeit mit Träumen, Fantasien und kreativen Ausdrucksformen unterstützt werden.
In der psychoanalytischen Praxis hat Jung die Schattentheorie genutzt, um Patienten dabei zu helfen, ihre unbewussten Aspekte zu erkennen und zu integrieren. Er glaubte, dass die Auseinandersetzung mit dem Schatten Teil der Selbstverwirklichung ist und dass das Bewusstsein für die Schattenseiten des Selbst dazu beitragen kann, die Persönlichkeit zu bereichern und die Beziehungen zu anderen zu verbessern.
Sich selbst verstehen und annehmen
Insgesamt betont die Schattentheorie von C.G. Jung die Wichtigkeit der Selbstreflexion und der Annahme unserer unbewussten Anteile, um ein erfülltes und ausgeglichenes Leben zu führen. Es ermutigt uns, uns auf die Reise zu unserem inneren Selbst zu begeben und uns mit unseren Schattenseiten auseinandersetzen, um uns selbst und die Welt um uns herum besser zu verstehen.
Schattenarbeit mit ZRM
Die Schattentheorie von C.G. Jung begeistert mich seit Jahren. Für mich ist sie einer der wichtigsten Schlüssel zu einem Leben, in dem ich mit mir selbst in Balance bin. Indem ich mich mit allem annehme, was meine Persönlichkeit ausmacht, schaffe ich die Voraussetzung dafür, auch anderen gegenüber tolerant und verständnisvoll zu sein. Denn manchmal ist das, was mich an einem anderen Menschen stört, ein Spiegel dessen, was ich bei mir selbst nicht mag – oder nicht nicht sehen will. Indem ich hier in Selbstklärung gehe, habe ich die Chance, auch meine Konflikte mit anderen zu lösen.
Im Schatten ist ein großes Potential an Energie und Entschlusskraft gebunden. Bleibt er im Verborgenen, arbeitet er unbwewusst gegen mich. Oft ist es der Schatten, der mich daran hindert, meine Ziele zu erreichen.
Meinen eigenen Schatten habe ich im Rahmen des Zürcher Ressourcenmodells (ZRM®) auf wunderbar spielerische Weise kennengelernt. Eine Begegnung, die ich nicht missen möchte, denn er hat mir in manchen herausfordernden Situationen hilfreich zur Seite gestanden…