Eine meiner Lieblingsmethoden im Natur-Coaching ist „My secret place“: Ich suche mir in der Natur einen Platz, der mich anzieht und sich gut anfühlt. Ein Ort, an dem ich mich sicher fühle und ungestört bin. Hier setze ich mich, atme ruhig ein und aus, öffne mich mit meinen Sinnen für alles, was ich um mich herum wahrnehme. Einfach sein. Gedanken kommen und gehen. Alles ist genau richtig. Nach etwa einer Stunde verabschiede ich mich von meinem Platz. Ich kann immer wieder kommen, um hier „aufzutanken“.
Natur bringt uns zu unseren Wurzeln
Als ich im Rahmen meiner Ausbildung zum Natur-Coach zum ersten Mal für diese Übung mitten im Wald saß, fühlte ich mich plötzlich wieder wie als Kind. Komplett in meiner eigenen Welt versunken, unerschrocken und unverletzbar. Ich erinnerte mich, wie ich als Zehnjährige unter querliegenden Baumstämmen eine Höhle gebuddelt habe, mit nackten Füßen durch einen kleinen Bach gewatet bin, brummende Insekten zu fliegenden Boten erklärt habe und natürlich die Sprache der Vögel verstand. Was für ein Abenteuer! Und natürlich war ich immer die Heldin, die Tiere, Menschen oder gleich die ganze Welt gerettet hat. Schon damals habe ich mich im Wald stark, lebendig und sehr erwachsen gefühlt. Ein sicherer Ort.
Der „sichere Ort“ im Coaching
Im Coaching wird oft mit einem imaginären „sicheren Ort“ gearbeitet, an dem ich mich geborgen und sicher fühle. Ein Ort, zu dem ich im Coachingprozess immer dann gehen kann, wenn ich mich unsicher, verängstigt oder bedroht fühle. So einen Ort auch im Außen zu finden, ist eine wunderbare Ergänzung.
Indem ich meinen „secret place“ regelmäßig aufsuche – etwa 2-3 Mal pro Woche für je eine Stunde – wird der Besuch zum stabilisierenden Ritual in meinem Alltag. Das Sitzen in der Natur beruhigt und stärkt mich. Oft habe ich dort die besten Gedanken. Das Foto über diesem Beitrag ist übrigens von meinem ersten secret place – in den Himmel fotografiert. Ich habe das Foto seither als Bildschirmschoner.